Ihr Schlüssel zur digitalen Festung

Passwortverwaltung meistern
10. August 2023 durch
Ihr Schlüssel zur digitalen Festung
Tess Födisch

Um Ihre Reichtümer zu schützen, haben sich Menschen in der Geschichte viel einfallen lassen: Festungen, Verteidigungsanlagen, Mauern, Zäune, Tresore, Alarmanlagen. Ebenso raffiniert die Versuche, an die Schätze aller Art zu gelangen – von jahrelangen Belagerungen, Kriegen, Täuschungsmanövern bis hin zum nächtlichen Diebstahl.

In heutiger Zeit verwalten wir viele Lebensbereiche digital – sei es Onlinebanking, Kommunikation, Einkauf. Auch die Art der begehrten Reichtümer hat sich verändert – diese heißen heutzutage Zugangsdaten und sensible Informationen. Denn mit diesen lässt sich reichlich verdienen.

Viele lassen Dieben dabei sprichwörtlich ihren Schlüssel in der Tür stecken.


In der sich ständig weiterentwickelnden digitalen Landschaft, in der unsere Leben eng mit der Technologie verflochten sind, steht das bescheidene Passwort als Torhüter unserer Online-Identitäten. Es ist sowohl ein Schlüssel zum Königreich als auch ein Schloss, das unsere persönlichen Informationen schützt. Während wir uns durch unzählige Plattformen bewegen, von sozialen Medien bis hin zu Bankgeschäften, von E-Mails bis E-Commerce, kann die Bedeutung einer effektiven Passwortverwaltung nicht genug betont werden. Dieser Artikel taucht in die Welt der Passwortsicherheit ein, deckt die drastische Realität der meist lapidaren Passwortverwaltung auf und beleuchtet den Weg zu einer sichereren digitalen Existenz.

Sichere Passwörter — Ein alter Hut?

Es mag überraschend sein, aber in einem Zeitalter fortschrittlichen Cybersecurity-Bewusstseins verlassen sich immer noch viele Personen auf erstaunlich einfache und häufige Passwörter. Laut zahlreichen Studien verwenden sehr viele immer noch Passwörter wie "123456", "Passwort", „hallo“ oder ihre eigenen Namen. Diese lockere Herangehensweise an die Passworterstellung stellt eine ernsthafte Bedrohung für persönliche und sensible Informationen dar. Cyberkriminelle haben sich darauf spezialisiert, diese Schwachstelle auszunutzen, indem sie verschiedene Techniken einsetzen, um schwache Passwörter zu knacken und unbefugten Zugriff zu erhalten.

Mit „roher Gewalt“ ans Passwort

Die Methoden, die Cyberkriminelle beim Passwortdiebstahl verwenden, sind vielfältig und immer raffinierter geworden. Eines der gängigsten Verfahren ist der sogenannte Brute-Force-Angriff. Dabei setzen Angreifer automatisierte Programme ein, um eine riesige Anzahl von möglichen Passwortkombinationen in kurzer Zeit auszuprobieren, in der Hoffnung, das richtige Passwort zu finden. Diese Methode ist besonders erfolgreich bei schwachen Passwörtern oder solchen, die aus gängigen Wörtern oder Sequenzen bestehen.

Ein weiterer Ansatz ist Phishing. Hierbei täuschen Angreifer legitime Websites oder Dienste vor und fordern die Opfer auf, ihre Anmeldedaten preiszugeben. Dies kann durch gefälschte E-Mails, die täuschend echt aussehen, oder durch gefälschte Websites geschehen. Sobald die Angreifer Zugriff auf diese Daten haben, können sie sie für böswillige Zwecke verwenden, wie den Zugriff auf Konten oder den Diebstahl sensibler Informationen.

Neben diesen Methoden nutzen Angreifer auch oft gestohlene Passwortdatenbanken, die aus gehackten Websites stammen. Diese Datenbanken enthalten unverschlüsselte oder schwach verschlüsselte Passwörter, die von den Benutzern auf der betroffenen Website verwendet wurden. Durch den Einsatz spezieller Software können Angreifer diese Passwörter entschlüsseln und für Angriffe auf andere Konten verwenden, bei denen dieselben Zugangsdaten wiederverwendet wurden.

Die zunehmende Professionalisierung von Cyberkriminellen erfordert von uns eine kontinuierliche Wachsamkeit und die Bereitschaft, unsere Passwortsicherheit ständig zu verbessern, um diese Angriffsmethoden zu vereiteln.

Hier können Sie prüfen, wie sicher Ihre Passwörter sind. Die Website verrät Ihnen, wie schnell ein Computer benötigen würde, um Ihr Passwort zu knacken und ob es bereits Teil eines Leaks war. Außerdem können Sie probieren, wie Sie Ihre Passwörter sicherer gestalten.

Der Schutz Ihrer digitalen Festung — Sicherheit durch effektive Praktiken gewährleisten 

1. Auf die Länge kommt es an

 Es hat sich herausgestellt, dass die Mischung aus wilden Zahlenkombinationen und Großschreibung gar nicht so effizient ist, wie bisher angenommen. Außerdem verleitet es viele dazu, sich ihre Passwörter auf einen Zettel zu schreiben. Wie sich herausgestellt hat, sind längere Passwörter mit ein paar Sonderzeichen sicherer.

2. Generalschlüssel sollten Hausmeistern vorbehalten sein

Derselbe Schlüssel fürs Gartenhaus, Büro, Wohnung, Garage und Tresor? Damit würde sicher keine:r gut schlafen – dieselbe Vorsicht sollte bei „Online-Schlössern“ verwendet werden! Das Wiederverwenden von Passwörtern für mehrere Konten ist ein schwerwiegender Fehler. Wenn ein Konto kompromittiert wird, werden alle anderen verknüpften Konten gefährdet. Erwägen Sie die Verwendung eines zuverlässigen Passwort-Managers, um komplexe Passwörter für jede Plattform zu generieren und zu speichern.

3. Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA)

Die Implementierung von 2FA bietet eine zusätzliche Sicherheitsebene. Selbst wenn jemand Ihr Passwort knackt, benötigen sie immer noch eine zweite Form der Verifizierung, zum Beispiel die Eingabe eines Codes, der per SMS versendet wird, um Zugriff zu erhalten.

4. Regelmäßige Aktualisierungen

Ändern Sie regelmäßig Ihre Passwörter, insbesondere für wichtige Konten. Dieser proaktive Ansatz minimiert das Risiko unbefugten Zugriffs.

5. Vorsicht vor Phishing

Seien Sie vorsichtig bei nicht von Ihnen angeforderten E-Mails oder Nachrichten, die nach Ihrem Passwort fragen. Seriöse Organisationen werden niemals per E-Mail nach dieser Information fragen.

Passwortmanagement in Unternehmen

Gerade in Unternehmen geht die Fülle an Passwörtern oft unter – und wer prüft eigentlich, ob Ihre Mitarbeiter:innen sichere Passwörter verwenden und diese regalmäßig ändern?  Wenn ein:e Mitarbeiter:in die Firma verlässt, müssen außerdem alle Zugänge gesperrt werden.

Suchen Sie nicht länger unter Tastaturen nach der Liste mit Passwörtern – mit unserem Managed Passwort Service stellen wir Ihnen einen Passwortmager zur Verfügung, der automatisch sichere Passwörter für alle Mitarbeiter:innen erstellt. Sie haben über eine zentrale Datenbank jederzeit Zugriff und können Berechtigungen ganz einfach verwalten.

Bei Interesse rufen Sie uns einfach an oder kontaktieren Sie uns über unser Kontaktformular!

Das Ende der Epoche „passworthallo“

In einer Zeit, in der unser Leben digitalisiert ist, ist die Sicherung unserer Online-Präsenz von höchster Bedeutung. Die Zeiten der Verwendung von "Passwort123" muss enden. Indem wir starke Passwortpraktiken übernehmen, Passwort-Manager verwenden und uns über sich entwickelnde Cybersicherheitsbedrohungen auf dem Laufenden halten, können wir unsere digitalen Festungen stärken und sicherstellen, dass unsere persönlichen Informationen wirklich persönlich bleiben. Denken Sie daran, ein sicheres Passwort ist nicht nur eine Kombination von Zeichen; es ist ein Schild gegen die ständig drohenden Gefahren der digitalen Welt.


Diese Passwörter waren 2022 laut WELT die 10 beliebstesten der Deutschen und sind keine guten Schilde gegen digitale Angriffe

  • Platz 1: 123456 
  • Platz 2: password
  • Platz 3: 123456789
  • Platz 4: 12345
  • Platz 5: hallo
  • Platz 6: passwort
  • Platz 7: ficken
  • Platz 8: 12345678
  • Platz 9: master 
  • Platz 10: 1234

Quelle: https://www.welt.de/kmpkt/article242321325/Diese-zehn-Passwoerter-verwendeten-die-Deutschen-2022-am-haeufigsten.html

Ihr Schlüssel zur digitalen Festung
Tess Födisch 10. August 2023
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